Vor dem ehemaligen Gebäudes der IHK, die sich, wie schon zuvor erwähnt, von 1936 bis Ende des 20. Jahrhunderts an dieser Stelle befand, mittlerweile der Universität gehört und inzwischen ein Ableger der Juristischen Fakultät ist, steht rechts neben dem Haupteingang die Arbeit ARABEL. Es ist eine ganz typische Arbeit aus einer Gruppe von Plastiken, die nicht nur aus Styropor entstanden, sondern auch in Eisenguss ausgeführt wurden. Sie bestechen durch ihre intensiv rostbraune Farbigkeit. Es sind Objekte, die sich scheinbar an der Realität orientieren, auch wenn es Gebilde sind, die eine ganz eigene Wirklichkeit kreieren in vielschichtigem Sinne. Darüber hinaus gibt Schön ihnen jeweils immer klangvolle Fantasie-Namen. Sie „oszilliert zwischen abstrakter Gestaltung und gegenständlichen Bezügen und erschließt damit eine Vielzahl von Bedeutungsebenen.” – schreibt Prof. Nikolaus Bischoff (hKDM Hochschule Kunst, Design und Populäre Musik Freiburg) treffend auf der Homepage. An diesem Ort kann so die Assoziation an eine Weinbeeren-Rispe entstehen. Und klingt dann der Name ARABEL nicht etwa wie nach einer wunderbaren alten Weinsorte?!
Werk und Ort
Nach der Sprengung der Festung bis 1745, nachdem französische Truppen die Stadt 1744 wieder erobert hatten, lagen die leer geräumten Glacisfelder vor den Toren der Stadt eine Zeitlang brach. Doch dann begannen die Bürger allmählich diese Fläche der Ruinen des ehemaligen barocken Festungs-Rings landwirtschaftlich zu nutzen. So entstanden mit der Zeit – lange vor der Entwicklung als z. B. Gewerbegebiet Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts – Gärten, für Obst- und Gemüseanbau als auch kleine Güter sowie Rebanlagen mit den dort gepflanzten sog. Glacis-Reben. Eine Feldwegtrasse, die durch dieses freie ehemalige Festungsgelände mit dort gepflanzten Glacis-Reben führte, wurde erst 1861 als Einbahnstraße richtig angelegt (siehe BZ-Artikel von Joachim Scheck vom 04.06.2018). Auf dem kleinen Weinberg des Colombi-Parks, der auf Resten der Bastion Saint Louis liegt, entlang der Einbahnstraße wächst noch ein kleiner Rest dieser Glacis-Reben. Aber auch im hiesigen Quartier gibt es zwischen Wilhelmstraße und Erbprinzenstraße, heute im rechten Winkel verlaufend einen Glacisweg, der an gerade diese beschriebene frühere Situation erinnert.
© C. Moskopf
Der Künstler
* 1954 in Rottweil
1977-83
Studium: Staatliche Akademie der Bildenden Künste,Stuttgart
1992
Stipendium der Kunststiftung Baden Württemberg
1993-94
Atelierstipendium der Akademie der Bildenden Künste ,Stuttgart
1995-96
Stipendium Cité Internationale des Arts Paris, Land BW
1999
Stipendium der Stadt Freiburg,Stadteilkünstler Rieselfeld
1992 -2012
Lehrauftrag an der freien Hochschule f. Grafik Design u. Bildende Kunst, Freiburg
seit 2012
Lehrauftrag an der hKDM, Hochschule Kunst Design Musik Macromedia, Freiburg